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Burn Rate - KW17 Newsletter
Burn Rate - Der Venture Insider Podcast
Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe des Burn Rate Newsletters!
News der Woche

Neues Startup von Ilya Sutskever wird bereits mit USD 32 Mia. bewertet - OpenAI-Mitgründer Ilya Sutskever hat für sein neues Startup Safe Superintelligence Inc. (SSI) USD 2 Mia. eingesammelt - bei einer Bewertung von USD 32 Mia., obwohl das Unternehmen noch kein Produkt vorweisen kann. Zu den Investoren zählen Greenoaks, Lightspeed Venture Partners und Andreessen Horowitz. SSI will deutlich leistungsfähigere KI-Modelle als OpenAI oder Google entwickeln. Das Unternehmen ist noch im Stealth Modus und verfolgt ambitionierte Ansätze zur Skalierung und Weiterentwicklung künstlicher Intelligenz über heutige Grenzen hinaus. (FT)
a16z plant USD 20 Mia. KI-Wachstumsfonds - Andreessen Horowitz (a16z) will einen neuen USD 20 Mia. Fonds auflegen - den grössten in der Firmengeschichte. Ziel ist es, das weltweite Interesse an US-KI-Startups zu nutzen. Der Fonds soll gezielt in wachstumsstarke KI-Unternehmen investieren, darunter xAI, Databricks und OpenAI. Als Limited Partners (LPs) werden gezielt internationale Investoren angesprochen, die trotz geopolitischer Unsicherheiten in den US-Techsektor investieren wollen. a16z setzt dabei auf politische Nähe zur Trump-Administration und auf den Erfolg ihrer früherer Mega-Fonds, um das Kapital anzuwerben. (Reuters)
Atomico verkauft LP-Anteile an Kline Hill Partners - Der europäische Venture Capital Investor Atomico veräussert Teile seines Fund-of-Funds-Portfolios an die US-Private-Equity-Firma Kline Hill Partners. Betroffen sind LP-Anteile an VC-Fonds wie Seedcamp, Visionaries Club und Puzzle Ventures, die zwischen 2022 und 2023 aufgelegt wurden. Die Zustimmung der jeweiligen Fondsmanager steht noch aus. Atomico investiert seit 2017 neben dem Direktinvestmentgeschäft auch als LP in Frühphasenfonds. Nun folgt der Verkauf des FOF-Portfolios nach personellen Veränderungen und der jüngsten Auflage zweier neuer VC-Fonds über insgesamt USD 1.24 Mia. für Startups in Europa. (Sifted)
Quote der Woche:
“The Americans do not wish to cure the disease, only to shift the burden of it to other shoulders.”
Schwerpunktthema - Wie viel arbeiten Gründer eigentlich und wie zufrieden sind sie?

In der Burn Rate Episode 45 diskutieren wir darüber wie viel Gründer arbeiten und wieso gerade Gründer in Deutschland mehr arbeiten müssen als sonst wo.
Laut einer aktuellen Umfrage des globalen Early-Stage-VCs Antler arbeiten 84% der deutschen Gründer über 60 Stunden pro Woche - mehr als in jedem anderen europäischen Land. Gleichzeitig bewerten sie den Standort Deutschland kritischer als ihre europäischen Kollegen. Die Hauptgründe sind Bürokratie, Fachkräftemangel, hohe Energiekosten und eine geringe gesellschaftliche Anerkennung für Unternehmertum.
Die Hintergründe sind kulturell. Während viele Arbeitnehmer eine Vier-Tage-Woche fordern, schuften Gründer deutlich mehr - was Spannungen im Team verursachen kann. Das Problem liegt weniger im Einsatz der Gründer, sondern im System. Es herrscht eine mangelnde Digitalisierung, ein Negativ-Image für Unternehmer und eine fehlende Fehlerkultur. Dies macht Gründern in Deutschland das Leben schwer. Für eine Verbesserung in Deutschland braucht es eine konsequente Entbürokratisierung, besseren digitalen Zugang zu Behörden, gezielte Gründerförderung und ein neues Narrativ für das Unternehmertum.
In der Schweiz ist die Situation deutlich besser, da wir hierzulande weniger Bürokratie haben, generell effizienter arbeiten, steuerliche Vorteilen geniessen und die Gesellschaft uns Unternehmern eine positive Haltung entgegenbringt. Besonders für technologieorientierte Startups bietet die Schweiz deshalb ein attraktiveres Ökosystem; kleiner, fokussierter, internationaler - und trotzdem leistungsstark.
Wenn ihr mehr zu diesem Thema und unserer Meinung dazu erfahren wollt, hört rein in die Podcast-Episode.
Hörerfrage der Woche - Venture Capital - Motor der Innovation oder gefährliche Tretmühle?

In der Burn Rate Episode 45 beantworten wir die Hörerfrage “Wie wirkt sich Venture Capital eigentlich auf die Wirtschaft aus?“. Ausgangspunkt unserer Diskussion ist das Buch „World Eaters“ von Catherine Bracy, das sich kritisch mit der Rolle von VCs auseinandersetzt.
Bracys zentrale These: Venture Capital zerstört oft mehr Wert, als es schafft. Der Druck, schnell zu wachsen und hohe Renditen zu erzielen, führt dazu, dass Startups von ihrer ursprünglichen Mission abweichen. Beispiele wie LocalData oder Good Eggs zeigen, wie Investorenerwartungen zu Fehlentscheidungen, Entlassungen und gescheiterten Geschäftsmodellen führen können. Dies zeigt auf, wie problematisch die sogenannte „VC-Tretmühle“ sein kann und was geschieht wenn Gründer mehr Zeit mit Pitch-Decks als mit Kunden verbringen. Wir beleuchten aber auch, dass VC enorme Chancen bietet - viele erfolgreiche Firmen gäbe es ohne Investoren nicht. Alle der “Maginficent Seven“ wurden von VCs finanziert und wären ohne ihr Investment und ihren Einsatz, heute wahrscheinlich nicht in der Position in der sie sind. Entscheidend ist der Investor-Founder-Fit: gemeinsame Werte, realistische Ziele und nachhaltige Visionen.
Unser Fazit: VC ist weder Heilsbringer noch Feindbild. Gründer sollten genau prüfen, welcher Investor zu ihrer Kultur passt und ob VC der richtige Weg für sie ist.
Wenn du mehr über dieses Thema erfahren willst, höre rein in unsere neueste Burn Rate Episode.
Transaktion der Woche - CHF 13 Mio. Series A von Bloom Biorenewables

Das EPFL-Spinoff Bloom Biorenewables aus Fribourg revolutioniert die Nutzung von pflanzlicher Biomasse. Im Zentrum steht ihre patentierte, an der EPFL entwickelte AAF-Technologie (Aldehyde-Assisted Fractionation). Sie ermöglicht es erstmals, Lignin und Hemicellulose effizient zu stabilisieren und in hochwertige Chemikalien und Materialien zu überführen. Damit schafft Bloom eine nachhaltige Alternative zu petrochemischen Grundstoffen und ebnet den Weg zu einer kohlenstoffärmeren Industrie.
Die Series-A Finanzierungsrunde über CHF 13 Mio. mit Anaïs Ventures und Valquest Partners im Lead und der Beteiligung weiterer Investoren wie Lombard Odier, AmcorVentures, Btomorrow Ventures und Capital-Risque Fribourg, ist die dritte Finanzierungsrunde von Bloom. In den vorherigen Finanzierungsrunden hat Bloom 2021 EUR 3.9 Mio. von Breakthrough Energy Ventures, dem Cleantech Fonds von Bill Gates, und 2020 CHF 2.9 Mio. unter anderem von Yokogawa und Aare Ventures Business Angels aufgenommen.
Mit dem frischen Kapital will Bloom Biorenewables die AAF-Technologie in den industriellen Massstab überführen. Ziel ist es, die Materialienindustrie grundlegend zu verändern - hin zu einer kreislauffähigen und CO₂-armen Zukunft.
Finanzierungsrunden der letzten Woche

Letzte Woche haben Schweizer Startups mehr als 16 Mio. via Equity Finanzierungsrunden aufgenommen:
novoMof - CHF 4.4 Mio. von GTT Strategic Ventures, Shift4Good, Regenerative und bestehenden Investoren
Rekord AG - CHF 4 Mio. Seed Runde mit Fairway Family Office im Lead
Sonix - CHF 1.8 Mio. von einer Gruppe von Investoren
Qnomx (CGC Genomics) - EUR 1.7 Mio. pre-Seed Runde von Heal Capital, Becker Ventures, Springboard Health Angels, Superangels und better ventures
Catchfree - CHF 1.2 Mio. Seed Runde von FortyOne Group und Stiftung Startfeld
Maven Health - CHF 435k Seed Runde mit S2S Ventures, Founderful Campus Fund und anderen Investoren
Startup Preise:
UNOMR - CHF 150k von Venture Kick
Exits:
Annanow wurde von Adrian Kreter übernommen
Twing Group wurde von Investoren, beraten durch Nachfolgeparter AG, übernommen
Vielen Dank fürs Lesen!
Wenn du mehr zu den Themen erfahren willst, kannst du direkt in unsere Burn Rate Folge 45 vom 19. April 2025 auf Spotify oder Apple Podcasts reinhören.
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Danke für deine Zeit und Aufmerksamkeit - bis zur nächsten Folge!
Dein Burn Rate Team