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Burn Rate - KW23 Newsletter
Burn Rate - Der Venture Insider Podcast
Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe des Burn Rate Newsletters!
News der Woche

GlycoEra sichert sich USD 130 Mio. für Autoimmuntherapien - Das Schweizer Biotech-Unternehmen GlycoEra hat eine überzeichnete Series B-Finanzierungsrunde über USD 130 Mio. abgeschlossen. Angeführt von Novo Holdings wird das Kapital verwendet, um die erste klinische Studie des IgG4-degradierenden Wirkstoffs GE8820 zu starten und weitere Programme zu entwickeln. GlycoEra nutzt eine proprietäre Plattform für hochspezifische, rekombinant hergestellte Protein-Degrader zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen. Investoren wie Sofinnova, 5AM Ventures, Roche Ventures und BMS beteiligen sich, neue Board-Mitglieder kommen von Novo Holdings, Catalio Capital Management und LifeArc Ventures. (Startupticker)
OpenAI übernimmt Jony Ives Hardware-Startup für USD 6.4 Mrd. - OpenAI kauft das Hardware-Startup LoveFrom von Ex-Apple-Designchef Jony Ive für USD 6.4 Mrd., um neue Geräte für das Zeitalter künstlicher Intelligenz zu entwickeln. Ziel ist es, Alternativen zum Smartphone zu schaffen. Ive bleibt Berater, sein Studio LoveFrom unabhängig und die 55 Mitarbeitenden wechseln zu OpenAI. Die Akquisition folgt auf OpenAIs Integration in Apple-Produkte und deutet auf eine Zukunft jenseits klassischer Interfaces hin - mit Fokus auf sprachgesteuerte, generative KI-Erlebnisse und neuartige „AGI-first“-Geräte. (Financial Times)
OnlyFans plant Verkauf - Bewertung bei USD 8 Mrd. - OnlyFans, die britische Plattform für exklusive Creator-Inhalte, prüft laut Insidern einen Verkauf mit einer möglichen Bewertung von rund USD 8 Mrd.. Trotz 305 Mio. Nutzern, USD 1.3 Mrd. Umsatz und USD 657 Mio. Gewinn im Jahr 2023 könnte ein Deal durch Compliance-Risiken erschwert werden. Radvinsky erhielt zuletzt USD 472 Mio. Dividende und Content Creators erhielten im letzten Jahr Auszahlungen von > USD 7 Mrd. (Financial Times)
Quote der Woche:
“Crypto’s going to continue taking over the global underground economy on transactions.”
Schwerpunktthema - Startup-Awards im Trend: Mehrwert oder Ablenkung?

In unserer aktuellen Podcast Episode diskutieren wir über den Award-Boom in der Schweizer Startup-Landschaft. Es werden zahlreiche Auszeichnungen vergeben und Förderprogramme durchgeführt. Diese bieten Sichtbarkeit und finanzielle Unterstützung - von regionalen Preisen wie dem ZKB Pionierpreis bis zu internationalen Programmen wie ESA BIC. Doch was bringen diese Awards wirklich?
Für viele Startups, vor allem im Deep-Tech-Bereich, können Preisgelder überlebenswichtig sein. Sie bieten nicht nur Anschubfinanzierung, sondern zwingen junge Teams, ihr Geschäftsmodell zu reflektieren, mit Kunden zu sprechen und Pitch-Materialien professionell aufzubereiten. Besonders Programme mit substanziellem Preisgeld (ab etwa CHF 50’000 bis CHF 200’000) lohnen sich, da sie häufig nicht verwässerndes Kapital in die Firma bringen. In der Regel lohnt es sich bei Startup Competitions mitzumachen vor den ersten Investments, oder gleichzeitig mit dem ersten VC-Investment.
Darüber hinaus bringen Awards Sichtbarkeit. Investoren achten auf Gewinnerteams oder Programme mit hoher Relevanz, wodurch Startups eher ins Blickfeld potenzieller Geldgeber geraten. Allerdings bringt ein Startup-Award das Term Sheet nicht näher, kann aber erste Kontakte erleichtern.
Kritisch wird es, wenn Startups sich zu sehr auf Preise fokussieren anstatt auf operative Fortschritte. Nach der Gründungsphase zählt vor allem Umsatz und Kundenfeedback. Awards sind dann kein Ersatz für echte Markttraktion.
Wenn ihr mehr über unsere Insights zu diesem Thema erfahren wollt, könnt ihr unsere volle Diskussion in der Podcast Episode 51 nachhören.
Hörerfrage der Woche - Wie gefährlich ist die aktuelle Illiquidität in Venture Capital wirklich - und wie lange kann das so weitergehen?

Die Hörerfrage der Burn Rate Episode 51 kommt von Robert, einem professionellen VC-Investor: „Wie gefährlich ist die aktuelle Illiquidität in Venture Capital wirklich - und wie lange kann das so weitergehen?“ Zwei aktuelle Artikel von The Economist und Bloomberg geben Anlass zur Sorge.
Laut The Economist ist der Rückfluss aus PE- und VC-Fonds dramatisch eingebrochen - viele Investoren erhalten aktuell kaum Kapital zurück. Universitäten und andere LPs versuchen zunehmend, ihre Anteile auf dem Secondary-Markt zu verkaufen, oft mit erheblichen Abschlägen. Bloomberg berichtet von einer „Liquiditätskrise“, die vor allem junge VC-Fonds trifft: Sie haben Mühe, neue Mittel einzuwerben, da ihre bestehenden Portfolios keine absehbaren Exits liefern.
Gleichzeitig fliessen Milliarden in ausgewählte Sektoren wie AI und Defense - doch oft fehlen diesen Deals realistische Exit-Pfade. Der IPO-Markt bleibt weitgehend geschlossen, strategische Käufer sind zögerlich und viele Startups hängen in ewigen Zwischenfinanzierungen fest.
Die Folge: Venture Capital wird zunehmend illiquide - und damit für viele LPs unattraktiv. Was früher als zehnjähriger Zyklus planbar war, droht zur Einbahnstrasse ohne klaren Ausweg zu werden. Die Frage ist nicht mehr, ob Exits kommen, sondern wann - und ob Investoren so lange durchhalten. Ein struktureller Neustart des Ökosystems könnte nötig werden.
Im Podcast diskutieren wir über unsere Einschätzungen zu diesem Thema - hört rein, falls euch das Thema interessiert.
Finanzierungsrunden der letzten Woche

Letzte Woche haben Schweizer Startups mehr als CHF 122 Mio. via Equity Finanzierungsrunden, Loans, Grants und Awards aufgenommen:
GlycoEra - USD 130 Mio. Series-B-Finanzierungsrunde mit Novo Holdings im Lead, den neuen Investoren Catalio Capital Management, LifeArc Ventures und QIA, sowie den bestehenden Investoren Sofinnova Partners, 5AM Ventures, Roche Ventures, Bristol Myers Squibb, Agent Capital, MP Healthcare Venture Management und Sixty Degree Capital
Hedera Dx - EUR 15 Mio. Series-A-Finanzierungsrunde mit Vsquared Ventures im Lead, dem neuen Investor Tesi, sowie den bestehenden Investoren Helsana HealthInvest, Eyrir Venture Management, Inventure und Top Harvest
Syrhatech - CHF 4.5 Mio. Finanzierungsrunde mit strategischen Investoren
Aseptuva - EUR 600k vom Horizon Europe Framework Programme - Transforming Health and Care Systems (THCS)
Versive - CHF 150k von Venture Kick
Akquisition
Berner Medienhaus AG wurde von Nau media übernommen
Vielen Dank fürs Lesen!
Wenn du mehr zu den Themen erfahren willst, kannst du direkt in unsere Burn Rate Folge 51 vom 31. Mai 2025 auf Spotify oder Apple Podcasts reinhören.
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Danke für deine Zeit und Aufmerksamkeit - bis zur nächsten Folge!
Dein Burn Rate Team