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Burn Rate - KW5 Newsletter
Burn Rate - Der Venture Insider Podcast
Hallo und herzlich willkommen zur ersten Ausgabe des Burn Rate Newsletters!
News der Woche

WEF im Zeichen der neuen Weltordnung nach der Rückkehr von Trump - Dealmaking, Deregulierung und die Bedrohung des Welthandels beherrschten die Gespräche unter den Führungskräften, die sich am WEF in Davos versammelten, da Donald Trumps Rückkehr ins Weisse Haus den Fokus der Wirtschaftsführer weg von sozialen Fragen hin zum Wachstum verschiebt. Im Burn Rate Podcast gehen wir der Frage nach, ob Trump eine positive oder negative Auswirkung auf die Weltwirtschaft haben wird. (Financial Times | NZZ)
News aus der VC-Welt: Revolution bei der Erstellung von Investment-Memos - Die VC Firma Flybridge hat bekannt gegeben, künftig künstliche Intelligenz für die Verfassung von Investment-Memos einzusetzen. Der Memo-Generator von Flybridge sieht aus wie ein einfaches Webformular. Die Benutzerin lädt ein Pitch-Deck und eine Abschrift des Pitches hoch, gibt die Grösse der Runde und die Bewertung ein und fügt Links zur LinkedIn-Seite der Gründer und zur Website des Unternehmens hinzu. Im Burn Rate Podcast besprechen wir, ob dies in Zukunft Schule machen wird. (Business-Insider)
Trumps neue Meme-Coin wird als Live-Meinungsumfrage dienen - Der seit Montag offiziell vereidigte US-Präsident hat rund um seinen Amtsantritt die offizielle Trump Meme-Coin auf der Solana-Blockchain veröffentlicht – und damit innerhalb weniger Stunden Milliarden verdient. Wir diskutieren im Burn Rate Podcast darüber, wer vor allem davon profitiert. Die Financial Times schreibt zudem, dass die Meme-Coin noch eine weitere Funktion erfüllt: Als Instrument zur Meinungsumfrage. Für die NZZ ist Trump der Präsident, der seine Bürger abzockt. (Financial Times | NZZ)
Quote der Woche:
"The European Union’s taxation and overregulation of American technology companies stifle innovation. If they won’t cooperate, tariffs will follow."
Schwerpunktthema

Die Zahl der aktiven VCs in Europa ist seit ihrem Höchststand im Jahr 2022 zurückgegangen - Die Venture Capital-Branche (VC) hat mit sich verzögernden Exits, auf Liquidität pochenden Limited Partners (LPs) und strauchelnden Portfoliogesellschaften zu kämpfen. Viele VCs tätigten in der jüngsten Vergangenheit nicht einmal jährlich Geschäfte, was Diversifizierungsprobleme für Investoren aufwarf. Ziel vieler LPs ist es, Investitionen über die Zeit zu diversifizieren, aber die Unfähigkeit der VCs, Kapital zu investieren, kann zu unerwünschten Konzentrationsrisiken führen. Im Jahr 2024 führte der Trend zur "Flucht in die Qualität" dazu, dass VCs weniger, aber grössere Investitionen in ausgewählte Unternehmen tätigten.
Es wird erwartet, dass sich dieser Trend im Jahr 2025 fortsetzen wird. Einige VC-Firmen haben ihre Aktivitäten verlangsamt, während andere zu "Zombie"-Firmen geworden sind, die bestehende Portfolios verwalten, aber keine neuen Geschäfte tätigen. Dies ist besorgniserregend, da die aktive Beteiligung der Investoren entscheidend für den Erfolg der Portfoliounternehmen ist. Im Jahr 2025 könnten VCs zudem Schwierigkeiten haben, neue Mittel aufzubringen, da LPs aufgrund fehlender Exits und Auszahlungen langsam ungeduldig werden. Allerdings hat sich die befürchtete "Zombie-Fonds-Apokalypse" noch nicht vollständig verwirklicht, und viele Fonds hoffen auf mehr Liquiditätsereignisse und Ausschüttungen in diesem Jahr.
Die VC-Branche befindet sich zur Zeit im Umbruch, und einige Firmen befassen sich mit der Nachfolgeplanung. So hat Speedinvest beispielsweise ihr Managementteam umgestaltet, und Partner von Sequoia Capital und Cavalry Ventures haben das Unternehmen verlassen, um neue Unternehmungen zu verfolgen. Die Branche bleibt dynamisch und im Wandel.
Hörerfrage der Woche zum Thema Redemption Rights

Redemption Rights (Rückaufsklauseln) sind Rechte, die es Investoren bzw. VCs ermöglicht, ihre Anteile am Unternehmen zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft zurück zu verkaufen oder zurückzahlen zu lassen. Diese Rechte bieten Investoren eine Möglichkeit, Kapital aus einer Investition zu sichern, falls es keinen anderen Exit gibt, wie z.B. einen Börsengang oder eine Übernahme.
Die Financial Times hat das Thema in ihrer Ausgabe vom 5. Januar thematisiert und hat sich auf Vorgänge bei chinesischen Startups bezogen. Dort sind solche Rechte offenbar eher an der Tagesordnung. Dies habe zu weitreichenden Konsequenzen geführt, einschliesslich der Beschlagnahmung persönlicher Vermögenswerte und der Aufnahme der Gründer in nationale Schuldnerregister, wodurch sie wirtschaftlich und beruflich blockiert werden. Experten warnen, dass dies das Start-up-Ökosystem des Landes erheblich schädigt, da Gründer durch diese Massnahmen dauerhaft ruiniert werden.
Gemäss Wirtschaftsanwalt Michael Baier von der Schweizer Kanzlei Wenger Vieli finden solche Klauseln in der Schweiz sehr selten Eingang in Aktionärbindungsverträgen bei Schweizer Startups.
Im Burn Rate Podcast führt Guy Giuffredi aus, dass solche Klauseln häufiger in Wandeldarlehensverträgen auftreten, etwa im Fall eines Konkurses, beim Ausscheiden eines Gründers oder bei Mehrheitsveränderungen. Ein wesentlicher Unterschied besteht jedoch darin, dass bei Wandeldarlehen die Firma und nicht die Gründer als Privatpersonen Vertragspartner der Rückforderung sind.
Zusammenfassend kann das Redemption Right ein nützliches Instrument sein, um Investoren zu schützen und Risiken zu minimieren. Für Startups ist es jedoch essentiell, die Auswirkungen des Rückkaufsrechts sorgfältig zu prüfen, bevor sie eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnen.
Transaktion der Woche - 12.7 Mio. Series A von Kyan Health

Kyan Health adressiert eines der drängendsten Themen der modernen Arbeitswelt - die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz. Die KI-gestützte Plattform “KAI” soll nicht nur einen Beitrag dazu leisten, dass sich Arbeitnehmende wohler am Arbeitsplatz fühlen und dadurch die beste Performance leisten können, sondern auch Ausfälle durch bspw. Burnout oder Depressionen vorbeugen. KAI stellt Angestellten individuelle Programme zusammen, vernetzt sie bei Bedarf mit Coaches und Therapeuten und begleitet sie als Coach langfristig. Von der Lösung profitieren nicht nur Arbeitnehmende, sondern auch Unternehmen, die Risiken und Herausforderungen auf der Personalebene dank einem Dashboard, basierend auf anonymisierten Daten ihrer Mitarbeitenden, frühzeitig erkennen.
Kyan Health bietet ein Geschäftsmodell an, das auf Subscription-Basis funktioniert, ähnlich wie bei einer Versicherung. Kunden zahlen dabei eine Grundgebühr pro Mitarbeitenden, die abhängig von den gewählten Leistungsumfängen variiert.
Seit der Gründung im 2021 konnte Kyan Health ein beeindruckendes Wachstum aufzeigen und bedient mittlerweile 35 namhafte Kunden in der DACH-Region, darunter ON Running, Hitachi Energy und die Deutsche Börse Group. Mit der aktuellen Finanzierung plant Kyan, den Break-even zu erreichen und die Expansion in Europa voranzutreiben.
1.7 Millionen USD pre-Seed-Finanzierung (2021) mit Founderful und Business Angels
4 Millionen USD Seed-Finanzierung (2022) mit Amplo-VC (USA)
12.7 Millionen USD Series A (2024) mit Swisscom Ventures im Lead, GreyMatter Capital (USA), naturalX Health Ventures (DE) und Joyance Partners (USA)
Im Burn Rate Podcast gehen wir tiefer auf die Lösung von Kyan Health ein, wie die Firma strukturiert ist und teilen unsere Insights zur Finanzierungsrunde.
Vielen Dank fürs Lesen!
Wenn du mehr über diese Themen erfahren willst, kannst du direkt in unsere Burn Rate Folge 33 vom 25. Januar 2025 auf Spotify oder Apple Podcasts reinhören.
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Dein Burn-Rate Team