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Burn Rate - KW52 Newsletter
Burn Rate - Der Venture Insider Podcast
Hallo und herzlich willkommen zur letzten Ausgabe des Burn Rate Newsletters im 2025 - wir wünschen frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
News der Woche
Diese Woche diskutieren wir in Episode 76 über die folgenden News aus dem Startup und VC-Ökosystem:

EPFL und UBS starten AI-Launchpad für KI-Spin-offs - Die EPFL und die UBS haben die ersten sechs Projekte des neuen Startup Launchpad AI Track bekannt gegeben. Aus über 50 Einreichungen ausgewählt, erhalten die Teams gezielte Unterstützung, um ihre KI-Prototypen marktreif zu machen. Das im Juni 2025 gestartete Programm kombiniert Grants von bis zu CHF 50’000 mit Mentoring, Infrastruktur sowie Zugang zu Industrie- und UBS-Experten. Ziel ist es, das bislang unausgeschöpfte KI-Potenzial im EPFL-Ökosystem systematisch in skalierbare Startups zu überführen und die EPFL als führenden Standort für transformative KI-Innovation weiter zu stärken. (Startupticker)
SwissHealth Ventures verdoppelt Fondsvolumen auf CHF 100 Mio. - SwissHealth Ventures, der Corporate-VC-Arm der Krankenversicherung CSS, verdoppelt das Volumen seines Evergreen-Digital-Health-Fonds von CHF 50 auf 100 Mio.. Die zusätzlichen Mittel ermöglichen rund zwölf weitere Investments in wachstumsstarke Digital-Health-Startups in den kommenden Jahren. Der Fokus liegt auf skalierbaren Lösungen mit messbarem Mehrwert für Versicherte und Effizienzgewinnen im Gesundheitssystem. Investiert wird gemeinsam mit europäischen VCs, ergänzt durch den Marktzugang und das Netzwerk von CSS. Bisherige Portfoliofirmen schufen über 3’200 Arbeitsplätze und erreichten bereits 330’000 CSS-Versicherte. (Startupticker)
Schweizer M&A erreicht Rekordniveau trotz starkem Franken - Die Schweiz steuert 2025 auf ein Rekordjahr bei M&A-Transaktionen zu: Bislang waren Schweizer Unternehmen in Deals im Umfang von über USD 163 Mia. involviert - trotz eines um 14% erstarkten Frankens gegenüber dem Dollar und geopolitischer Unsicherheiten. Grossdeals wie der Verkauf der ABB-Robotiksparte an SoftBank, die Fusion von Helvetia und Baloise sowie die anhaltende Akquisitionsserie von Holcim prägen das Bild. Auch Pharma (Roche, Novartis) und Infrastruktur bleiben aktiv. Der starke Franken wirkt dabei weniger bremsend sondern vielmehr als Katalysator für Akquisitionen. (Financial Times)
Quote der Woche:
“There was the liberation day, and people were very inwardly focused . . . and we all thought it was going to be quite a tough and weak year in terms of M&A announcements. But then come May, it really picked up”
Schwerpunktthema - Rendite-Studie zu Schweizer Venture-Capital-Fonds

Das Schwerpunktthema dieser Burn-Rate-Folge widmen wir der ersten umfassenden Rendite-Studie zu Schweizer Venture-Capital-Fonds, veröffentlicht von der Universität Basel gemeinsam mit der SECA und Deep Tech Nation Switzerland. Die Studie schliesst eine zentrale Lücke im Markt und liefert erstmals belastbare, vergleichbare Kennzahlen auf Basis realer Cashflow-Daten statt modellierter Annahmen.
Analysiert wurden über CHF 3.5 Mia. zugesagtes Kapital, verteilt auf mehr als 40 Fonds von 18 Schweizer VC-Managern mit Vintage-Jahren von 2000 bis 2024. Ein zentrales Ergebnis: Schweizer VC-Fonds investieren im Schnitt rund 30% ihres Kapitals und etwa 50% ihrer Deals in Schweizer Startups - deutlich mehr, als internationale Datenbanken bisher abgebildet haben.
Auch auf der Renditeseite fällt das Bild klar aus. Die Performance von Schweizer VC-Fonds liegt auf Augenhöhe mit europäischen Benchmarks. Besonders die jüngeren Fondsjahrgänge 2020 bis 2024 schneiden im Durchschnitt sogar besser ab als der europäische Vergleich, was auf eine zunehmende Reife des Ökosystems und eine höhere Dealqualität hindeutet.
Ergänzend zeigt eine Fund-of-Funds-Simulation, dass ein breit diversifizierter Investor mit Engagements zwischen 2014 und 2020 per Ende 2024 auf rund 14% IRR und einen TVPI von 1.5x gekommen wäre - institutionell relevante Renditen über einen realistischen Anlagehorizont.
Entscheidend ist: Die Studie soll jährlich wiederholt werden und legt damit den Grundstein für einen belastbaren Schweizer VC-Benchmark. Wenn ihr mehr zu den Hintergründen, Implikationen und möglichen Auswirkungen auf die Asset-Allokation erfahren wollt, hört rein in unsere aktuelle Burn-Rate-Folge.
Hörerfrage der Woche - Welche Vesting-Perioden sind eigentlich normal?

Unsere Hörerfrage kommt diesmal von Sven aus Zofingen und dreht sich um ein zentrales Thema im Startup-Ökosystem: Welche Vesting-Perioden sind eigentlich normal? Vesting regelt nicht die Höhe der zugesagten Beteiligung, sondern den Zeitraum, über den Equity tatsächlich verdient wird. Ziel ist es, langfristiges Alignment zwischen Gründern, Mitarbeitenden und Investoren sicherzustellen und frühe Abgänge mit hohen Equity-Anteilen zu vermeiden.
Der gängige Marktstandard besteht aus vier Jahren Vesting mit einem einjährigen Cliff. Während der ersten zwölf Monate vestet keine Equity. Nach Ablauf des Cliffs werden in der Regel 25% auf einmal fällig, der verbleibende Anteil folgt monatlich oder quartalsweise. Dieses Modell gilt branchenübergreifend für Early Employees, Management und auch Gründer, spätestens ab der ersten institutionellen Finanzierungsrunde.
Aktuell erhält das Thema verstärkte Aufmerksamkeit, da im AI-Sektor von diesem Standard teilweise abgewichen wird. In besonders kompetitiven Talentmärkten werden Vesting-Cliffs verkürzt oder ganz gestrichen, um hochspezialisierte Senior-Profiles zu gewinnen. Diese Anpassungen reflektieren den extremen Fachkräftemangel und die hohe Verhandlungsmacht einzelner Expertinnen und Experten.
Für den breiten Startup-Markt bleibt der einjährige Cliff jedoch weiterhin die klare Referenz. Vesting ohne Cliff oder mit sehr kurzen Cliffs ist nur unter spezifischen Voraussetzungen sinnvoll: bei sehr seniorigen Profilen, in Märkten mit akutem Talentmangel und bei Unternehmen, die dieses zusätzliche Risiko bewusst eingehen können. Insbesondere für Seed- und Series-A-Startups kann ein fehlender Cliff zu strukturellen Risiken im Cap Table führen.
Langfristig ist kein vollständiger Wegfall des Cliffs zu erwarten. Stattdessen etablieren sich differenziertere Vesting-Modelle, etwa kürzere Cliffs für Senior Hires, beschleunigte Initial-Vesting-Anteile oder ergänzende Retention-Instrumente wie Refresh Grants oder Performance-Meilensteine.
Wenn ihr mehr zum Thema erfahren wollt, hört rein in unsere aktuelle Burn-Rate-Folge.
Transaktionen der Woche

Deals im Fokus der Burn Rate Episode 76:
HomeBuddy - Der Swiss-US-Marketplace für Hausdienstleistungen wurde für insgesamt USD 190 Mio. von QuinStreet übernommen. HomeBuddy bringt exklusive, hochintente Leads und eine starke Consumer-Brand ein und stärkt QuinStreets Position im Home-Services-Markt.
Assaia - Das Zürcher Aviation-Tech-Startup hat eine USD 26.6 Mio. Series B mit Armira Growth im Lead abgeschlossen. Das Kapital treibt die globale Skalierung der AI-Plattform zur Optimierung von Aircraft-Turnaround-Prozessen und den Launch neuer Module für Gate- und Stand-Management voran.
Ionic Wind - Das Empa-Spin-off hat USD 2.1 Mio. Pre-Seed von SICTIC und weiteren Investoren aufgenommen. Die Finanzierung beschleunigt Zertifizierung, IP-Ausbau und Industrialisierung der lautlosen, ultradünnen Airflow-Module für Edge-AI und High-Performance-Elektronik.
Soverli - Das ETH-Spin-off entwickelt eine souveräne OS-Schicht für kommerzielle Smartphones und hat USD 2.6 Mio. Pre-Seed unter Führung von Founderful eingesammelt. Das Kapital fliesst in Produktentwicklung und Pilotprojekte mit Behörden und sicherheitskritischen Organisationen.
Aukera Therapeutics - Das Basler Biotech-Spin-off tritt aus dem Stealth-Mode und treibt die präklinische Entwicklung selektiver mTORC1-Inhibitoren voran. Mit bislang CHF 4.5 Mio. Finanzierung und dem Einstieg von Numab-Gründer David Urech stärkt Aukera Board und klinische Ambitionen.
Letzte Woche haben Schweizer Startups und Scaleups mehr als CHF 137 Mio. via Equity Finanzierungsrunden, Loans und Grants aufgenommen:
Neural Concept - USD 100 Mio. Series-A-Finanzierungsrunde mit Goldman Sachs Alternatives im Lead, sowie den bestehenden Investoren Forestay Capital, Alven, HTGF, D. E. Shaw Ventures und Aster Capital
FoRx Therapeutics - USD 50 Mio. Series-A-Finanzierungsrunde mit den bestehenden Investoren EQT Life Sciences, Pfizer Ventures, Novartis Venture Fund und M Ventures
Enlightra - USD 15 Mio. Finanzierungsrunde mit Y Combinator, Runa Capital, Pegasus Tech Ventures, Protocol Labs, Halo Labs, Asymmetry Ventures und TRAC VC
Soverli - USD 2.6 Mio. Pre-Seed-Finanzierungsrunde mit Founderful im Lead, ETH Zurich Foundation, Venture Kick, sowie Business Angels
Ionic Wind - USD 2.1 Mio. Pre-Seed-Finanzierungsrunde mit SICTIC im Lead, Aare Ventures, Startfeld, CADFEM, Wartmann Futura, HAL, Valuemaker Invest und Kickfund
Levitate Aerospace - Finanzierungsrunde im niedrigen sechsstelligen Bereich mit der STI Stiftung und Family & Friends
MindGuard AG - Finanzierung von Mountain Alliance AG
Lighthouse Tech - CHF 816k in einer öffentlichen Runde auf OOMNIUM
Oazo Homes Services - CHF 415k in einer privaten Runde auf OOMNIUM
Altiscreen - CHF 150k von Venture Kick
CCRAFT, Databaum und Lemna Bio - je CHF 100k FIT Tech Seed Loan
POSICS, Geneva Connection Technologies und Vectopia - je CHF 50k FIF Grant
Akquisitionen:
Swixx Biopharma wurde von SK Capital Partners übernommen (Mehrheitsbeteiligung bei einer Bewertung von EUR 1.5 Mia.)
HomeBuddy wurde von QuinStreet für USD 190 Mio. übernommen
Vielen Dank fürs Lesen!
Wenn du mehr zu den Themen erfahren willst, kannst du direkt in unsere Burn Rate Folge 76 vom 20. Dezember 2025 auf Spotify oder Apple Podcasts reinhören.
Bleib dran für die nächste Ausgabe des Burn Rate - Der Venture Insider Podcasts und bei unserem Newsletter. Wenn du die Inhalte unseres Newsletter nützlich fandest, leite diesen per Mail an dein Netzwerk weiter. Teile uns gerne mit, welche Themen dich besonders interessieren und schreibe uns an [email protected].
Danke für deine Zeit und Aufmerksamkeit - bis zur nächsten Folge!
Dein Burn Rate Team
