Burn Rate - KW6 Newsletter

Burn Rate - Der Venture Insider Podcast

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News der Woche

Zürcher Fintech Yokoy wird nach Spanien verkauft - Das Schweizer Fintech Yokoy wurde vom spanischen Travel-Tech-Unternehmen TravelPerk übernommen, allerdings nicht durch einen klassischen Exit. Stattdessen erhielten Yokoy-Aktionäre, darunter Sequoia Capital, Balderton und Swisscom Ventures, Aktien von TravelPerk. Diese Übernahme fiel zeitlich mit der 200-Millionen-Dollar-Series-E-Runde von TravelPerk zusammen, die deren Bewertung auf 2.7 Milliarden USD verdoppelte. Yokoy wurde zuvor mit 500 Mio. USD bewertet. Die Akquisition wird als strategisch sinnvoll betrachtet, da sie eine integrierte Lösung für Travel- und Expense-Management bietet. Für Investoren war der Deal wahrscheinlich gewinnbringend, wobei hierzu keine näheren Angaben gemacht wurden. Im Burn Rate Podcast teilen wir weitere Insights und unsere Einschätzungen zur Transaktion. (Techrunch | Finews | Sifted | TravelPerk)

DeepSeek - Wendepunkt im globalen KI Rennen? - Der chinesische KI-Entwickler DeepSeek hat mit einem leistungsstarken, kosteneffizienten Sprachmodell einen "Sputnik-Moment" im KI-Wettlauf ausgelöst. Mit vergleichbarer Leistung zu OpenAI und anderen westlichen Playern, aber mit deutlich weniger Ressourcen, stellt DeepSeek das bisherige Narrativ von hohen KI-Investitionen infrage. Dieser Effizienzsprung könnte den Markt revolutionieren und grossen Technologieunternehmen wie Nvidia, Alphabet und Microsoft, die auf teure KI-Chips setzen, enorme Herausforderungen bereiten.

Während US-Tech-Giganten Milliarden in Rechenzentren investieren, könnten günstigere Modelle die Marktdynamik verändern und KI-Infrastruktur für kleinere Unternehmen zugänglicher machen. Analysten erwarten langfristig dennoch eine steigende Nachfrage nach KI-Chips durch breitere Anwendungsfelder. DeepSeek könnte damit die nächste Phase der globalen KI-Entwicklung einleiten. (Financial TimesNew York Times)

Quote der Woche:

"DeepSeeks Modell ist beeindruckend."

Sam Altman, CEO von OpenAI

Schwerpunktthema

Boom im Secondary-Markt - Der Markt für Secondary Share Sales gewinnt zunehmend an Bedeutung, da traditionelle Exit-Optionen wie Börsengänge und Firmenverkäufe in den letzten Jahren ein rares Gut waren. Eine Umfrage des Schweizer Startups Ledgy unter 2’550 Teilnehmern in Europa, UK und den USA zeigt, dass 78 % der Technologieunternehmen in den nächsten 12 Monaten Sekundärverkäufe planen, um ihren Aktionären Liquidität zu bieten. Dieser Trend hat das Interesse von spezialisierten Investoren geweckt: Fonds wie Isomer Capital und Launchbay Capital haben gezielt Kapital für den Erwerb von Sekundäranteilen aufgebracht. Besonders im Fintech-Sektor haben Unternehmen wie Revolut, Monzo und Tide kürzlich mit grösseren Secondary-Verkäufen auf sich aufmerksam gemacht.

Parallel dazu erreichte der globale Markt für Private-Equity-Sekundärverkäufe im Jahr 2024 ein Rekordvolumen von 162 Mrd. USD, ein Anstieg von 45 % im Vergleich zum Vorjahr. Dazu haben besonders Pensionsfonds und Stiftungen (LPs) mit Verkäufen im Wert von 87 Mrd. USD beigetragen. Gleichzeitig mit dem Volumenanstieg sanken die Preisabschläge auf den Nettovermögenswert (NAV) deutlich auf nur noch 6% (von 9% im 2023) - ein Anzeichen dafür, dass qualitativ gute Beteiligungen verkauft wurden. 

Im Gegensatz zu Private-Equity-Sekundärverkäufen, blieben die Abschläge bei Venture-Capital-Fonds deutlich höher. Hier wurden Anteile meist nur zu 72–75 % des NAV verkauft – ein Zeichen für die anhaltenden Herausforderungen im VC-Sektor, insbesondere aufgrund fehlender Exit-Möglichkeiten. Experten gehen davon aus, dass sich diese Spanne 2025 nur geringfügig verkleinern wird, da VC weiterhin als risikoreiche Anlageklasse gilt. Trotz der aktuellen Herausforderungen blicken einige Unternehmen optimistisch in die Zukunft: 55 % der von Ledgy befragten Firmen gaben an, dass sie jetzt eher zu einem Börsengang bereit sind als noch vor einem Jahr. 

(LedgyFT)

Hörerfrage der Woche zum Thema PSOP oder Gehaltserhöhung?

Diese Woche erreichte uns eine spannende Hörerfrage: Ein Mitarbeiter in einem stark wachsenden Schweizer Start-up, steht vor einer Wahl. Er kann entweder eine 10%ige Gehaltserhöhung in Cash oder die Teilnahme am PSOP (Phantom Stock Option Plan) seines Unternehmens wählen.

Unsere Analyse zeigt:

  • Cash-Option bietet Sicherheit, Liquidität und Planbarkeit, jedoch ohne zusätzliches Wachstumspotenzial.

  • PSOP könnte langfristig hohe Gewinne bringen, birgt jedoch Risiken, wie Wertschwankungen und Illiquidität, sowie steuerliche Komplexität.

Unsere Empfehlung:

  • Suchst du Kurzfristige Stabilität? Wähle die Gehaltserhöhung.

  • Hast du Vertrauen Vertrauen ins Unternehmenswachstum und bist du risikobereit? Wähle PSOP.

Transaktion der Woche - 3.8 Mio. CHF Seed-Finanzierungsrunde von ZuriQ

Diese Woche werfen wir einen Blick auf die spannende Welt der Quanten-Technologien (QT) - ein Bereich, in dem Europa im Gegensatz zur generativen KI derzeit noch eine führende Rolle spielt. Europa investiert mehr öffentliche Gelder in die QT-Forschung und bildet mehr Fachkräfte aus: Die Zahl der QT-Absolventen überstieg bereits 110.000 im Jahr 2023. Zudem liegt Europa bei wissenschaftlichen Publikationen und Patenten vor den USA. Allerdings gibt es auch Herausforderungen: In der VC-Finanzierung, der Anzahl an Startups und den Investitionen grosser Tech-Konzerne steht Europa hinter den USA. (McKinsey)

Das ETH Spinoff ZuriQ will seinen Beitrag dazu leisten, dass Europa weiter vorne mitmischen kann. ZuriQ entwickelt eine neuartige Architektur für Trapped-Ion-Quantum-Computing, die bestehende Skalierungsgrenzen überwinden soll. Ziel ist es, Quantencomputer mit Tausenden von Qubits einfacher und kosteneffizienter zu realisieren. Ein entscheidender Vorteil der Technologie: Sie ist mit gängigen Steuertechniken und Setups kompatibel, was die Weiterentwicklung erheblich erleichtert.

Seit seiner Gründung vor weniger als einem Jahr hat ZuriQ bereits das QT-Accelerator-Programm von QAI Ventures gewonnen und eine Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 3.8 Millionen Schweizer Franken abgeschlossen. Die Runde wurde von Founderful angeführt und von einem starken Konsortium aus DACH-VCs unterstützt:

Mit dieser Finanzierung will ZuriQ seinen ersten Prototypen bis Ende 2025 entwickeln und die Technologie auf mehrere Dutzend Qubits skalieren. Damit könnte das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit Europas im globalen Rennen um Quanten-Technologien leisten.

Vielen Dank fürs Lesen!

Wenn du mehr über diese Themen erfahren willst, kannst du direkt in unsere Burn Rate Folge 34 vom 1. Februar 2025 auf Spotify oder Apple Podcasts reinhören. 

Bleib dran für die nächste Ausgabe des Burn Rate der Venture Insider Podcasts und bei unserem Newsletter. Letzteren senden wir jeden Montagmorgen. Wenn du die Inhalte unseres Newsletter nützlich fandest, leite diesen per Mail gerne an dein Netzwerk weiter. Teile uns gerne mit, welche Themen dich besonders interessieren und schreibe uns an [email protected]

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Dein Burn-Rate Team