Burn Rate - KW7 Newsletter

Burn Rate - Der Venture Insider Podcast

Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe des Burn Rate Newsletters!

In unserem Newsletter fassen wir die spannendsten Themen und Highlights aus unserem wöchentlichen Podcast für unsere Community zusammen. Wenn du unsere Arbeit bei Burn Rate nützlich findest, teile den Newsletter gerne in deinem Netzwerk.

News der Woche

Sylvester Stallone investiert in das Schweizer KI-Startup Largo AI - Largo AI, ein EPFL-Spinoff, das sich auf KI-gesteuerte Filmproduktion spezialisiert hat, sicherte sich in seiner jüngsten Finanzierungsrunde 7.5 Millionen Dollar. Hollywood-Ikone Sylvester Stallone beteiligte sich zusammen mit Ti Capital (LA), Atreides Management (Boston) und Thomas Tippl, ehemaliger stellvertretender Vorsitzender von Activision Blizzard. Neben seiner Investitionstätigkeit fungiert Stallone auch als strategischer Partner und unterstützt die Expansion von Largo AI in der Branche. (Largo.ai)

Trump ordnet Gründung eines US-Staatsfonds an, Finanzierung noch unklar - US-Präsident Donald Trump erliess eine Executive Order zur Einrichtung eines Staatsfonds innerhalb eines Jahres. Das Finanz- und Handelsministerium muss innerhalb von 90 Tagen einen Plan ausarbeiten. Die Finanzierung bleibt aufgrund des US-Defizits ungewiss, wobei Zölle eine mögliche Quelle darstellen. (Reuters)

Die EU investiert 54 Millionen Euro zur Förderung der europäischen KI-Entwicklung - Die EU-Kommission plant, bis zu 54 Millionen Euro in die Entwicklung eines europäischen KI-Systems zu investieren, um im globalen KI-Rennen wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein Konsortium aus Start-ups, Universitäten und Supercomputing-Zentren wird daran mitarbeiten. Ist diese Investition jedoch ausreichend im Vergleich zu den wesentlich grösseren KI-Budgets in den USA? (Handelsblatt)

Quote der Woche:

“The real risks will be something like DeepSeek that comes out of left field that changes people’s thinking. By definition, we do not know what that is.”

Jim Chanos, US Investment Manager

Schwerpunktthema

Der Swiss Venture Capital Report 2025 zeichnet ein gemischtes Bild des Schweizer Startup-Ökosystems, das sowohl Herausforderungen als auch neue Chancen widerspiegelt.

Rückgang der Investitionen, aber Anzeichen einer Erholung - Zum ersten Mal seit 2012 ging die Zahl der Finanzierungsrunden zurück, und zwar um 10.1%. Das insgesamt investierte Kapital sank um 8.5% im Vergleich zum Jahr 2023, das bereits einen Rückgang von 34.8% gegenüber 2022 verzeichnet hatte. Trotz dieses Rückgangs zeigte sich der Biotech-Sektor bemerkenswert widerstandsfähig und zog Kapital von insgesamt 739.2 Millionen Schweizer Franken an - ein Anstieg von mehr als 50% im Vergleich zum Vorjahr und nahe an den Rekorden vor der Pandemie. Auch der Cleantech-Sektor gewann an Zugkraft: Sieben der 20 größten Finanzierungsrunden kamen aus diesem Bereich.

Regionale Verschiebungen bei den Investitionen - Während in Zürich und Zug ein Rückgang des investierten Kapitals zu verzeichnen war, legten die Kantone Waadt und Genf zu, und Bern verzeichnete sogar einen Rekord bei den Startup-Finanzierungen. Die Investitionen waren auch regionaler verteilt: Start-ups aus neun verschiedenen Kantonen schafften es in die Top 20 der Finanzierungsrunden.

Anlegerstimmung und Exit-Aussichten - Trotz der jüngsten Schwierigkeiten kehrt der Optimismus unter den Anlegern zurück. Eine Umfrage unter 100 Investoren ergab, dass 76% ein höheres Investitionsvolumen im Jahr 2025 erwarten, 62% rechnen mit steigenden Bewertungen und 68% erwarten eine Zunahme der Exits. Das Fundraising bleibt jedoch eine Herausforderung, derzeit suchen 46 Venture Capital Fonds nach Investoren - weniger als in den Vorjahren.

Schlussfolgerungen - Während das allgemeine Investitionsklima weiterhin unter den Spitzenwerten vor der Pandemie liegt, sorgen Biotech und Deeptech für neuen Schwung. Mit steigendem Vertrauen der Investoren und einer diversifizierteren regionalen Landschaft positioniert sich das Schweizer Startup-Ökosystem für eine mögliche Erholung im Jahr 2025.

Hörerfrage der Woche

In dieser Woche diskutierten wir in unserem Podcast die Frage eines B2B-Startup-Gründers, der eine Teilnahme an Die Höhle der Löwen Schweiz (DHDL) in Erwägung zieht. Die Show bietet eine große Medienpräsenz und erhöht die Sichtbarkeit bei Kunden, Partnern und Investoren - auch ohne sich einen Deal zu sichern. Sie bietet auch direkten Zugang zu erfahrenen Investoren, die über die reine Finanzierung hinaus strategische Unterstützung anbieten können. Das Feedback der Investoren hilft, Geschäftsmodelle zu verfeinern und gut präsentierte Produkte erfahren nach der Show oft einen Sales Boost.

Es bestehen jedoch auch Risiken: Viele Geschäfte scheitern nach der Due-Diligence, öffentliche Kritik kann der Glaubwürdigkeit schaden und die Investoren verlangen in der Regel 20-30% Eigenkapital, was künftige Finanzierungsrunden erschweren kann.

DHDL eignet sich am besten für B2C-Produkte (z. B. Lebensmittel, Lifestyle, technische Gadgets), die von der Attraktivität des Massenmarktes und mediengetriebenen Verkäufen profitieren. Es ist weniger ideal für komplexe, kapitalintensive B2B-Startups, die oft bessere Bedingungen durch Venture Capital erhalten.

Weitere Einblicke erhältst du in der neuesten Folge des Burnrate Podcasts, in der wir der Frage nachgehen, ob sich das Pitchen in DHDL für Startups lohnt.

Transaktion der Woche - 2.8 Mio. CHF Seed-Finanzierungsrunde von Akina Health

Akina Health ist ein ETH-Spin-off, das eine innovative Physiotherapie-Lösung mit künstlicher Intelligenz entwickelt. Patienten können zwischen einer hybriden Therapie, die präsenzbasierte Sitzungen mit KI-gestütztem Training kombiniert, oder einer rein digitalen Ferntherapie wählen. Die KI analysiert Bewegungen in Echtzeit, gibt sofortiges Feedback und ermöglicht  eine personalisierte Therapie mit der professionellen Begleitung des behandelnden Physiotherapeuten.

Akina wurde 2021 von Florian Haufe (CEO) und Michele Xiloyannis (CTO) als Spin-off des ETH AI Centers gegründet. Seit Sommer 2024 ist das erste Produkt live und wird bereits von namhaften Partnern wie der Schulthessklinik, dem Unispital Basel und Balgrist genutzt. Mehrere hundert Patienten haben bisher über 2.000 Trainingseinheiten absolviert.

Seit der Gründung hat Akina zwei Finanzierungsrunden aufgenommen. In der aktuellen Seed-Runde wurden 2.8 Millionen Schweizer Franken mit dem deutschen VC Freigeist Capital von Frank Thelen im Lead geraist. Weitere Investoren, die sich an der Runde beteiligt haben, sind Fair VC, Dr. Sattler Capital, Kickfund sowie spezialisierte HealthTech-Experten. In der Pre-Seed-Runde Ende 2022 hat die Firma bereits 1.8 Millionen Schweizer Franken von Schweizer Business Angels und den Berliner Digital Health Angels aufgenommen.

Die aktuelle Finanzierung soll genutzt werden, um die Vergütung der Software durch die Grundversicherung zu sichern und das KI-Modell "Maia Nova" für verbesserte Bewegungserkennung weiterzuentwickeln.

Vielen Dank fürs Lesen!

Wenn du mehr zu den Themen erfahren willst, kannst du direkt in unsere Burn Rate Folge 35 vom 8. Februar 2025 auf Spotify oder Apple Podcasts reinhören. 

Bleib dran für die nächste Ausgabe des Burn Rate der Venture Insider Podcasts und bei unserem Newsletter. Wenn du die Inhalte unseres Newsletter nützlich fandest, leite diesen per Mail an dein Netzwerk weiter. Teile uns gerne mit, welche Themen dich besonders interessieren und schreibe uns an [email protected]

Danke für deine Zeit und Aufmerksamkeit - bis zur nächsten Folge!

Dein Burn Rate Team