Burn Rate - KW8 Newsletter

Burn Rate - Der Venture Insider Podcast

Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe des Burn Rate Newsletters!

In unserem Newsletter fassen wir die spannendsten Themen und Highlights aus unserem wöchentlichen Podcast für unsere Community zusammen. Wenn du unsere Arbeit bei Burn Rate nützlich findest, teile den Newsletter gerne in deinem Netzwerk.

News der Woche

MoveAgain übernimmt Movinga - Das Schweizer Umzugs-Startup MoveAgain hat den deutschen Marktführer Movinga übernommen. Movinga, gegründet 2015 in Berlin, war mit 50 Mio. EUR Umsatz (2022) und 100 Mio. EUR Finanzierung ein führender Anbieter in Europa. Die britische Firma Shift Ltd. hat für Movinga aufgrund einer Neuausrichtung eine Käuferin gesucht.

Moveagain wird so auf einen Schlag zum Marktführer in Deutschland. CEO Dominic Schütz hat angekündigt, mittels Expansion weiter wachsen zu wollen.

Macron kündigt 109 Milliarden Euro Investition in KI an - Frankreich plant massive Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI), um im globalen Wettbewerb mit den USA und China aufzuholen. Präsident Emmanuel Macron stellte beim AI Action Summit in Paris ein 109 Milliarden Euro Programm vor, das den Ausbau von Rechenzentren und KI-Infrastruktur fördern soll. Die Investition soll Europas Position in der Technologiebranche stärken. Die Finanzierung stammt aus mehreren Quellen: Der kanadische Vermögensverwalter Brookfield hat 20 Milliarden Euro zugesprochen, während die Vereinigten Arabischen Emirate bis zu 50 Milliarden Euro in einen neuen KI-Campus investieren wollen. Zudem plant ein Konsortium aus Investoren unter dem Lead von General Catalyst, 150 Milliarden Euro für europäische KI-Start-ups und Infrastruktur bereitzustellen. Französische Unternehmen sollen sich ebenfalls an der Finanzierung beteiligen. (FT)

Elon Musk bietet 100 Milliarden Dollar für OpenAI-Kontrolle - Elon Musk und ein Investorenkonsortium haben ein 97.4 Milliarden Dollar Angebot für die OpenAI-Kontrollstruktur abgegeben, um die geplante Umwandlung in ein gewinnorientiertes Unternehmen zu stoppen. Musk, ein OpenAI-Mitgründer, kritisiert die Abkehr von der ursprünglichen Non-Profit-Mission und führt bereits eine Klage gegen CEO Sam Altman. OpenAI lehnt externe Angebote jedoch ab und bewertet die Non-Profit-Struktur mit nur 30 Milliarden Dollar. Musk fordert eine deutlich höhere Bewertung und mehr Transparenz. Die Rivalität zwischen Musk und Altman spitzt sich weiter zu. (WSJ)

Quote der Woche:

“Here there is no need to ‘drill baby, drill’, it is just ‘plug baby, plug’”

Emmanuel Macron

Schwerpunktthema - der Einfluss von künstlicher Intelligenz im Venture Capital Bereich

Der neueste Meistermacher Artikel in der Bilanz Kolumne von Max Meister, General Partner von Koyo Capital, beschäftigt sich mit dem Einfluss von künstlicher Intelligenz im Venture Capital Bereich.

Künstliche Intelligenz (KI) verändert den Venture Capital Bereich erheblich. Sie wird genutzt, um Startups zu analysieren, Markttrends zu identifizieren und Prognosen zu erstellen. Dadurch werden Entscheidungsprozesse effizienter und datengetriebener. KI-Systeme durchforsten grosse Datenmengen und erkennen frühzeitig vielversprechende Unternehmen basierend auf Mustern. In einer Welt, in der die Grenzkosten für Intelligenz gen Null gehen, wird sich eben auch die VC-Branche erheblich verändern. 

Trotz dieser Fortschritte bleibt der menschliche Faktor entscheidend. Investitionsentscheidungen beruhen nicht nur auf Daten, sondern auch auf Erfahrung, Intuition und der Einschätzung schwer messbarer Faktoren wie Teamdynamik oder persönlichen Beziehungen. Während Algorithmen Muster erkennen können, fehlt ihnen die Fähigkeit, zwischenmenschliche Aspekte direkt zu bewerten.

Die zukünftige Entwicklung wird als hybrider Ansatz gesehen: KI unterstützt Investoren und verbessert Entscheidungsprozesse, ersetzt jedoch nicht die menschliche Intuition. Erfolgreiche Investoren werden diejenigen sein, die KI sinnvoll in ihre Strategien integrieren, während persönliche Netzwerke und Beziehungen weiterhin eine zentrale Rolle spielen.

(Bilanz)

Hörerfrage der Woche - Key Terms im Wandeldarlehensvertrag

Der Wandeldarlehensvertrag (Convertible Loan Agreement - CLA) ist ein zentrales Finanzierungsinstrument für Startups, da er schnell Kapital bereitstellt, ohne die Notwendigkeit zur Durchführung einer Kapitalerhöhung. Damit ein CLA für alle Parteien fair bleibt, müssen zentrale Faktoren sorgfältig und at-arms-length zwischen Investoren und Gründern ausgestaltet werden.

Dazu gehören der Wandlungsmechanismus, der den Zeitpunkt und die Bedingungen der Umwandlung regelt, sowie die Bewertung und der Wandlungsrabatt. Auch Zinsen und Tilgung müssen klar definiert sein, insbesondere für den Fall, dass keine Wandlung erfolgt. Kontroll- und Mitspracherechte sollten Investoren ausreichend Informationen geben, ohne das Startup zu stark einzuschränken. Zudem sind Rückzahlungsmechanismen bei gescheiterten Finanzierungsrunden sowie Regelungen für Exit-Szenarien oder Insolvenz entscheidend.

Nebenbedingungen wie MFN-Klauseln, Exit-Boni (Liquidationspräferenz) oder die Integration wichtiger VC-Standards in den Aktionärsbindungsvertrag sollten ebenfalls frühzeitig geklärt werden. Eine ausgewogene Vertragsgestaltung sorgt für Transparenz und schützt sowohl Investoren als auch Gründer vor späteren Konflikten. 

Im Podcast gehen wir im Detail auf die einzelnen Punkte ein.

Transaktion der Woche - 6.7 Mio. USD Seed-Finanzierungsrunde von SAEKI

Das ETH-Spin-off SAEKI entwickelt vollautomatisierte Fertigungslösungen, die 3D-Druck, CNC-Bearbeitung und visuelle Qualitätskontrolle in einem durchgängigen, robotergestützten System vereinen. Ihr Ansatz ermöglicht die schnellere und effizientere Produktion grossformatiger Bauteile, indem Fertigungszeiten von Monaten/Wochen auf Tage/Stunden reduziert werden.

Ursprünglich mit einem Fokus auf die Bauindustrie gestartet, wo SAEKI seinen Kunden eine Betonreduktion von bis zu 70% für komplexe Bauteile verspricht, hat sich das Unternehmen mittlerweile breiter aufgestellt. Es beliefert nun auch Kunden aus der Automobil- und Raumfahrtindustrie mit grossformatigen 3D-gedruckten Bauteilen, die anschliessend per CNC-Nachbearbeitung optimiert und durch automatisierte Qualitätskontrollen geprüft werden.

Das zentrale Konzept sind die SAEKI Hubs - lokale, hochautomatisierte Produktionsstätten, die es Unternehmen ermöglichen, ihre Bauteile digital hochzuladen und sie innerhalb weniger Tage fertig produziert zu erhalten. Durch dezentrale Fertigung will SAEKI nicht nur Kosten senken, sondern auch Lieferkettenprobleme umgehen, indem die Produktion näher an den Endkunden verlagert wird.

Seit der Gründung hat SAEKI zwei Finanzierungsrunden abgeschlossen:

Mit der neuen Finanzierung plant SAEKI die Weiterentwicklung der Technologie für zusätzliche Anwendungsfälle, die Skalierung der Produktionskapazitäten, um die steigende Nachfrage zu bedienen und die Entwicklung eines Blueprints für den schnellen und kosteneffizienten Aufbau neuer Saeki Hubs.

SAEKI will seine Positionierung als führender Anbieter für automatisierte, flexible Fertigungslösungen für industrielle Grossbauteile festigen.

Vielen Dank fürs Lesen!

Wenn du mehr zu den Themen erfahren willst, kannst du direkt in unsere Burn Rate Folge 36 vom 15. Februar 2025 auf Spotify oder Apple Podcasts reinhören. 

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Dein Burn Rate Team